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Traum vom Final­ein­zug der Roo­kies endete abrupt im vier­ten Quar­ter

20. Juli 2016
Peter Roettsches

Nach dem mit 69 : 6 gewon­ne­nen Spiel im Vier­tel­fi­nale in Wies­ba­den muss­ten die Pan­ther Roo­kies auf dem Weg zum nach­fol­gen­den Halb­fi­nale in Schwä­bisch Hall erneut erst ein­mal einige Stun­den im Bus auf der Auto­bahn ver­brin­gen. Um den­noch fit und aus­ge­ruht ins vor­ent­schei­dende Spiel der Sai­son 2016 star­ten zu kön­nen, hatte das Team-Manage­ment die Anfahrt nach Baden-Würt­tem­berg bereits auf den Vor­tag ter­mi­niert. Aber alle Fak­to­ren der im Vor­feld von Aus­wärts­fahr­ten stets gut durch­dach­ten Pla­nung  und deren nach­fol­gende Umset­zung konn­ten letzt­end­lich das aus Sicht der Pan­ther Roo­kies bit­tere Schluss­ergeb­nis von 21 : 13  (0 : 0, 0 : 7, 0 : 0, 21 : 6) nicht ver­hin­dern.

Fotograf: Thomas Nüchter

Foto­graf: Tho­mas Nüch­ter

So lie­fen am Sonn­tag Nach­mit­tag die von ihren Coa­ches opti­mal auf die­ses Match ein­ge­stimm­ten Pan­ther Roo­kies auf den Kunst­ra­sen­platz des Hagen­bach­sta­di­ons, wo das Spiel gegen die Jungs der U19 der gast­ge­ben­den Uni­corns statt­fand, die in den bis­her absol­vier­ten zehn Par­tien der Süd-Gruppe eine „Per­fect Sea­son“ absol­viert haben. In einem Auf­ein­an­der­tref­fen, das auf bei­den Sei­ten über­wie­gend von den gut har­mo­nie­ren­den Ver­tei­di­gungs­rei­hen domiert wurde, muss­ten sich die Zuschauer für die ers­ten Punkte bis ins zweite Quar­ter gedul­den. Nach einem Pass von Rohat Dagde­len über elf Yards war es Pan­ther-Spie­ler Nick Stre­cker, der die in Weiß spie­len­den Raub­kat­zen und deren Anhän­ger jubeln ließ. Der danach noch von Tobias Jan­ßen erzielte Extra­punkt sollte bis weit in die zweite Halb­zeit die vor­läu­fig letzte Ver­än­de­rung auf der Anzei­ge­ta­fel sein. Auch wenn es meh­rere Inter­cep­ti­ons oder Fum­bles gab, so konnte zunächst keine der bei­den Mann­schaf­ten dar­aus einen Vor­teil ablei­ten. Selbst ein FG-Ver­such der Uni­corns kurz vor dem Sei­ten­wech­sel änderte nichts am Pau­sen­stand von 0 : 7.

Nach dem Wie­der­an­pfiff sah es lange Zeit so aus, als wenn die Roo­kies den knap­pen Vor­sprung irgend­wie über die Zeit ret­ten könn­ten. Aber Anfang des vier­ten Quar­ters ver­folg­ten die Zuschauer einen ver­meint­li­chen Punt-Return-Touch­down der Düs­sel­dorf Pan­ther. Lei­der wur­den die­sen sechs Punk­ten durch Waheed Bhikh aber nach einer gel­ben Flagge auf Grund eines ille­ga­len Blocks in den Rücken die Aner­ken­nung ver­wei­gert. In den ver­blei­ben­den etwa acht Minu­ten kam es dann knüp­pel­dick für die Roo­kies. Ein Fum­ble beim Snap brachte die Uni­corns unver­hofft in Ball­be­sitz, was „Ein­horn“ Nils Mutsch­ler nach einem kur­zen Sprint über 15 Yards für die ers­ten Punkte nutzte. Einige Zeit spä­ter fand der ein­zige lange Pass des Spiels vom Quar­ter­back der Uni­corns nach 50 Yards den Weg zu sei­nem Mit­spie­ler Bene­dikt Waag. Fazit nach die­sem TD und PAT: 14 : 7 – das Spiel war gedreht.

Doch bei noch etwa drei Minu­ten auf der Uhr schaffte Pan­ther Senior Eric Adam nach einem 35-Yards-Pass von QB Rohat Dagde­len dank tol­ler Moral in der Mann­schaft erneut einen Touch­down, dem die­ses Mal nicht die Aner­ken­nung ver­wei­gert wurde. Drohte hier nun beim Spiel­stand von 14 : 13 even­tu­ell noch eine Ver­län­ge­rung? Bei einem erfolg­rei­chen PAT hätte es bei einem Spiel­stand von dann 14 : 14 durch­aus dazu kom­men kön­nen. Aber weil nach die­sem Touch­down der Pan­ther in der tur­bu­len­ten Schluss­phase deren Mit­spie­ler von der Side­line jubelnd aufs Spiel­feld lie­fen, gab es vor dem Kick von den Refe­rees wegen unsport­li­chen Ver­hal­tens eine Strafe von zwei Mal 15 Yards. Da war es schon durch­aus vor­her­seh­bar, dass der Ball des Pan­ther-Kickers aus mehr als vier­zig Yards sein Ziel zwi­schen den Tor­stan­gen nicht errei­chen würde.

Mit einem Onside-Kick ver­such­ten die Roo­kies im wei­te­ren Spiel­ver­lauf den Ball­be­sitz und dadurch das Momen­tum noch mal auf ihre Seite zu zie­hen. Aber lei­der ging die­ser Ver­such nach hin­ten los, weil das „ovale Rota­ti­ons­el­lip­soid von den Uni­corns erobert wurde und dann Run­ning Back Jerome Many­ema mit dem „Ei“ unterm Arm auf sei­nem Weg in die End­zone nicht mehr zu stop­pen war. Theo­re­tisch war auch nach dem erfolg­rei­chen Zusatz­kick das Spiel mit 21 : 13 immer noch nicht ent­schie­den. Bei noch gut einer Minute Rest­spiel­zeit hätte ein wei­te­rer TD der U19 aus Düs­sel­dorf mit zwei Zusatz­punk­ten aus einer TPC den spä­ten Aus­gleich und so zu die­sem Zeit­punkt dann garan­tiert die Ver­län­ge­rung gebracht – aber der Kampf gegen die Uhr, die Defense der Uni­corns und die laut­star­ken Anfeue­rungs­rufe der schon jubeln­den Zuschauer von den Rän­gen wurde dann letzt­end­lich doch ver­lo­ren.

Nach Spie­lende bra­chen bei der Heim­mann­schaft vor Freude alle Dämme, hatte man doch die­ses Spiel, in dem man drei Vier­tel lang hin­ten lag, let­zend­lich doch noch – nach 19 Jah­ren Pause – zum zwei­ten Final­ein­zug der Ver­eins­ge­schichte dre­hen kön­nen. Bei den geschla­ge­nen Roo­kies aus der Lan­des­haupt­stadt von NRW hin­ge­gen saß die Ent­täu­schung über den knapp auf der Ziel­ge­ra­den ver­pass­ten Final­ein­zug so tief, dass man nie­man­den von denen zu einer spon­ta­nen Stel­lung­nahme bewe­gen konnte. Das änderte sich aber einige Zeit spä­ter, als mein Kol­lege Ste­fan Bode­mer von Pan­ther TV für sei­nen Film­be­richt dann doch einige State­ments auch auf Düs­sel­dor­fer Seite ein­ge­fan­gen hat.

Mit die­sem Ergeb­nis kommt es nun am letz­ten Sonn­tag im Juli im neuen OPTIMA Sport­park der Bau­spar­kas­sen-Stadt zwar zu einem Finale um den Junior Bowl XXXV mit rhei­ni­scher Betei­li­gung, aber anders struk­tu­riert als sich das auch die mit­ge­reis­ten Pan­ther-Fans gewünscht haben. An die­sem Tag ste­hen sich dann ab 14.00 Uhr mit den Uni­corns aus Schwä­bisch Hall und den Cro­co­di­les aus Köln (amtie­ren­der deut­scher Jugend­meis­ter) zwei Mann­schaf­ten gegen­über, die bis­her ohne Nie­der­lage durch die Sai­son „mar­schiert“ sind. Daher ist es sicher­lich schwie­rig, hier einen Favo­ri­ten aus­zu­ma­chen. Auch dass der Gast­ge­ber des Fina­les im eige­nen Sta­dion dabei sein darf, ist bekannt­lich nicht immer ein mit ent­schei­den­des Kri­te­rium.

Scoring: Quar­ter 1 und 2
0:7 – Nick Stre­cker – 11-Yards-Pass von Rohat Dagde­len (PAT Tobias Jan­ßen)

Scoring: Quar­ter 3 und 4
7:7 – Nils Mutsch­ler – 15-Yards-Fum­ble-Return (PAT Ced­ric Ehren­fried)
14:7 – Bene­dikt Waag – 50-Yards-Pass von Ced­ric Ehren­fried (PAT Ced­ric Ehren­fried)
14:13 – Eric Adam – 35-Yards-Pass von Rohat Dagde­len (PAT fai­led)
21:13 – Jerome Many­ema – 25-Yards-Lauf (PAT Ced­ric Ehren­fried)

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