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Pan­ther ver­spie­len 18-Punkte-Füh­rung: Nun geht’s in die Rele­ga­tion

31. Juli 2016
Jürgen Nitsch

Die Düs­sel­dorf Pan­ther haben auch ihre letzte Chance ver­spielt, das Tabel­len­ende der Ger­man Foot­ball League ver­las­sen zu kön­nen. Nach dem 39:41 (0:7, 24:7, 0:7, 15:20) gegen die Ber­lin Adler hat der sechs­ma­lige deut­sche Meis­ter im Ame­ri­can Foot­ball nur noch rein theo­re­ti­sche Chan­cen,  die Ham­burg Hus­kies von Platz sie­ben zu ver­drän­gen.

Das 77.Spiel der GFL Nord Season 2016 Düsseldorf Panther vs. Berlin Adler am 30.07.2016 im Stadion VfL Benrath, Karl-Hohmann-Straße 70, 40597 Düsseldorf. Die Düsseldorf Panther haben das Spiel 39:41 verloren. [Bildnummer: 2016-07-30_0676]

Foto: Ste­phan Par­tisch / FooballPix.de

Da nicht damit zu rech­nen ist, dass die seit dem ers­ten Spiel­tag der ver­gan­ge­nen Sai­son sieg­lo­sen Raub­kat­zen drei ihrer noch ver­blei­ben­den fünf Spiele (alle­samt gegen die vier Top-Teams der GFL) gewin­nen, müs­sen Head­coach Michael Wevel­siep und seine Schütz­linge sich auf die Rele­ga­ti­ons­spiele um den Erst­li­ga­er­halt ein­stel­len. Dabei wird am 17. oder 18. Sep­tem­ber in Düs­sel­dorf und zwei Wochen spä­ter aus­wärts der Meis­ter der GFL II Nord Geg­ner sein, vor­aus­sicht­lich ent­we­der der alte Rivale Colo­gne Cro­co­di­les oder die Pader­born Dol­phins.

„Ich bin natür­lich tief ent­täuscht, die­ses Spiel durf­ten wir ein­fach nicht mehr aus der Hand geben“, fasste Head­coach Wevel­siep nach­her die völ­lige Fas­sungs- und Rat­lo­sig­keit im Lager der Gast­ge­ber zusam­men. Die Pan­ther schaff­ten näm­lich das trau­rige Kunst­stück gegen die bis dahin eher harm­lo­sen Haupt­städ­ter in den letz­ten sechs Minu­ten eine 18-Punkte-Füh­rung zu ver­spie­len. Begon­nen hatte die Par­tie zunächst gemäch­lich. Die Ber­li­ner mar­schier­ten zwei­mal mit vie­len Läu­fen übers Feld, die Pan­ther kon­ter­ten zwei­mal mit einem Run-Pass-Mix.

Kurz nach­dem die Düs­sel­dor­fer zum 14:14 aus­ge­gli­chen hat­ten, folgte ein ers­ter Zwi­schen­spurt der Haus­her­ren – initi­iert von der Defense. Tim Rade­ma­cher fing einen Ber­li­ner Pass ab, die Pan­ther nutz­ten den Ball­be­sitz 53 Sekun­den vor der Pause zur ers­ten Füh­rung. Dann eroberte Danny Nie­mann einen Fum­ble von Adler-‚Ami‘ Mason Zurek, Kicker Daniel Schuh­ma­cher erhöhte zum 24:14-Pausenstand. Im von Düs­sel­dor­fer Seite fast schon tra­di­tio­nell etwas holp­ri­gen drit­ten Vier­tel kamen die Gäste auf 21:24 heran, ehe das tur­bu­lente, punkte- und auf­re­gungs­rei­che Schluss­vier­tel die Zuschauer elek­tri­sierte.

Mit zwei tol­len Angriffs­se­rien, gekrönt durch drei tolle Cat­ches von Tigh­tend Manuel Engel­mann, bau­ten die Pan­ther ihre Füh­rung auf 39:21 aus. Mit Blick dar­auf, dass ein Sieg mit min­des­tens vier Punk­ten Unter­schied her musste, hat­ten die Gast­ge­ber zwi­schen­zeit­lich erfolg­reich eine Two-Point-Con­ver­sion statt eines Extra-Punk­tes pro­biert, die Fans fei­er­ten schon den ers­ten Sai­son­sieg. Doch die Ber­li­ner schlu­gen zurück: „Einige mei­ner Jungs sind unter Druck am bes­ten“, strahlte Adler-Head­coach Eric Schramm nach­her und erklärte das Erfolgs­re­zept: „Wir haben einige Spe­zia­li­tä­ten pro­biert, die wir die­ses Jahr noch gar nicht gespielt haben –und es hat funk­tio­niert.“

Erst gelang den Gäs­ten inner­halb von nur 55 Sekun­den ihr vier­ter Touch­down. Dann über­rasch­ten sie die Düs­sel­dor­fer, die nicht recht­zei­tig die Spie­ler ihres ‚Hands Team‘ auf den Platz schick­ten, mit einem Onside-Kick, erober­ten den Ball gleich wie­der und scor­ten erneut. Das 39:35 hätte für die Düs­sel­dor­fer immer noch gereicht, um im direk­ten Ver­gleich die Nase vorn zu haben. Aber der Angriff wurde gestoppt und die Defense der Rhein­län­der zer­brö­ckelte nun völ­lig und wurde von den Ber­li­nern gera­dezu genüss­lich aus­ein­an­der­ge­nom­men. Fast schon zwangs­läu­fig das Adler-Fieldgoal zum 39:38-Anschluss. Damit hät­ten die Pan­ther zwar end­lich mal wie­der gewon­nen, aber im direk­ten Ver­gleich das Nach­se­hen.

Beim Ver­such, unbe­dingt noch ein­mal zu punk­ten, ver­lor aus­ge­rech­net der bis dahin so starke Manuel Engel­mann den Ball und die Gäste nutz­ten ihre Chance, um durch ein wei­te­res Fieldgoal die Par­tie noch zu gewin­nen. Über­schwäng­li­cher Jubel bei den schwarz-gel­ben Raub­vö­geln, Kon­fu­sion, tiefe ungläu­bige Depres­sion und schlich­tes Nicht-Begrei­fen bei den schwarz­ro­ten Raub­kat­zen! „Ich bin min­des­tens genauso ent­täuscht wie ihr“, sagte Head­coach Wevel­siep sei­nen Spie­lern und gestand: „Auch wir Coa­ches haben Feh­ler gemacht.“ Kla­rer for­mu­lierte es sein Kol­lege, Run­ning­back-Trai­ner Fran­ceso Mavaro: „Ihr als Spie­ler habt euch nichts vor­zu­wer­fen, ihr habt toll gekämpft und alles gege­ben. Die­ses Spiel haben nur wir Coa­ches ver­lo­ren.“

Wirk­lich chao­tisch war es in der End­phase in und um die Team­zone aus­ge­spro­chen zuge­gan­gen. So nahm der Chef­trai­ner direkt vor dem sieg­brin­gen­den Ber­li­ner Fieldgoal ein Time-out und ern­tete damit bei einer Reihe von Spie­lern und Coa­ches und vie­len Fans Unver­ständ­nis. „Ich wollte unse­rer Offense noch ein­mal Zeit geben, viel­leicht doch noch zurück zu schla­gen“, erklärte Wevel­siep, dass er das Gesamt­ergeb­nis, den direk­ten Ver­gleich im Blick hatte. Andere hät­ten hin­ge­gen einen – wenn auch zu knap­pen Sieg – bevor­zugt. „End­lich mal wie­der ein Erfolgs­er­leb­nis zu haben, hätte der Psy­che gut getan“, ver­trat Offense Coor­di­na­tor Marc Ell­ge­ring diese Ansicht. „Gerade in Hin­sicht auf die Rele­ga­tion wäre es schön gewe­sen, end­lich mal mit einem Sieg für all die Arbeit belohnt zu wer­den, und zu wis­sen, wir kön­nen doch noch gewin­nen.“

Denn damit kön­nen in den rest­li­chen Sai­son­spie­len gegen Rekord­meis­ter Braun­schweig (6. August), die Dres­den Mon­archs (20. August) und die Kiel Bal­tic Hur­ri­ca­nes (3. Sep­tem­ber) sowie aus­wärts in Kiel und bei den Ber­lin Rebels wohl nur unver­bes­ser­li­che Opti­mis­ten rech­nen.

Ger­man Foot­ball League, Gruppe Nord:
Düs­sel­dorf Pan­ther – Ber­lin Adler 39:41 (0:7, 24:7, 0:7, 15:20)
00:07 Nojan Dar­vish, 1‑Yard-Lauf, PAT Nico­lai Schu­mann; 5:47 Minu­ten gespielt
07:07 Jere­miaha Gates, 2‑Yards-Lauf, PAT Daniel Schuh­ma­cher; 14:27
07:14 Nojan Dar­vish, 1‑Yard-Lauf, PAT Nico­lai Schu­mann; 18:56
14:14 Flo­rian Eich­horn, 2‑Yards-Pass von Clark Evans, PAT Daniel Schuh­ma­cher, 21:35
21:14 Jere­miaha Gates, 12-Yards-Pass von Clark Evans, PAT Daniel Schuh­ma­cher, 23:07
24:14 Daniel Schuh­ma­cher, 34-Yards-Fieldgoal, 23:56
24:21 Mason Zurek, 2‑Yards-Lauf, PAT Nico­lai Schu­mann, 32:31
32:31 Clark Evans, 1‑Yard-Lauf, Two-Point-Con­ver­sion: Lauf Jere­miaha Gates, 36:56
39:21 Manuel Engel­mann, 17-Yard-Pass von Clark Evans, PAT Daniel Schuh­ma­cher, 41:16
39:27 Danilo Naranjo Gon­za­lez, 21-Yards-Pass von Paul Zim­mer­mann, 42:11
39:35 Paul Zim­mer­mann, 1‑Yard-Lauf, Two-Point-Con­ver­sion: Lauf Paul Zim­mer­mann 44:14
39:38 Nico­lai Schu­mann, 39-Yards-Fieldgoal, 47:25
39:41 Nico­lai Schu­mann, 28-Yards-Fieldgoal, 47:56

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