Auf die Kür des (mit 7:30 gegen die Potsdam Royals verlorenen) Spitzenspiels folgt für die Panther schon eine Woche später die Pflicht des vorletzten Heimspiels der GFL2-Saison. Um 17 Uhr gastieren heute die Assindia Cardinals zum Rhein-Ruhr-Derby im Benrather Panther-Gehege. Gegen den mit einem Dutzend Ex-Panthern gespickten Tabellen-Vorletzten des deutschen Football-Unterhauses sind die Düsseldorfer trotz des Endes aller ihrer Meister-und Aufstiegsträume aber klarer Favorit.
Die Szene am vorigen Samstag hatte Symbolwert. Knapp zehn Minuten nach dem Abpfiff der Toppartie hatte Cheftrainer D. J. Anderson seine Panther auf dem Rasen versammelt, teilte den sichtlich enttäuschten Spielern seine gemischten Gefühle mit. „Natürlich ärgere ich mich über die Niederlage, mindestens genauso wie ihr alle. Aber es gehört zum Spiel, dass man auch mal verliert, daher kann ich deswegen niemandem böse sein. Stolz bin ich darauf, dass ihr Euch nicht sich selbst verloren habt“, erklärte der Headcoach und forderte seine vor ihm knieenden Schützlinge auf: „Steht auf, wir Panther stehen auch nach Enttäuschungen wieder auf und kämpfen weiter.“
Genau wie ‚DeeJay‘ Anderson zeigten auch seine Akteure sich nach kurzer Trauerphase ausgesprochen trotzig: Nach dem Überwinden der ersten Enttäuschung, dass das direkte Duell mit dem Tabellenführer und Aufstiegsaspiranten gezeigt hatte, dass die Düsseldorfer derzeit wohl doch noch nicht wieder erstligareif sind, überwog das ‚Jetzt-erst-recht-Gefühl‘. „Jetzt geben wir noch zweimal richtig Gas“, verkündete (nicht nur) Offenseliner Kevin Engelmann. „Wir werden unseren Fans noch zwei tolle Spektakel bieten und uns noch mal so richtig austoben.“ Schließlich hätte das Team in den vergangenen Wochen mehrfach nach einer deutlichen Führung ein wenig zurückgeschraubt, „denn letztendlich hatten wir das Potsdam-Spiel im Hinterkopf.“
Für die beiden Partien gegen Essen und Bonn ist nun jede Zurückhaltung vorbei. Defenseliner Pascal Hohenberg erklärte, wie der Rivale von der Ruhr, für den er in den beiden vergangenen Spielzeiten noch selbst aufgelaufen war, geschlagen werden soll: „Konzentriert, aber ohne jede Zurückhaltung.“ Was Ex-Panther und Jetzt-Cardinal Yannick Baumgärtner, der wie ein Dutzend anderer Essener Akteure die Panther-Pleite gegen Potsdam verfolgt hatte, so übersetzte: „Die werden ihren ganzen Ärger und Frust über die Niederlage an uns auslassen“, befürchtete der Nationalspieler.
Um seinen Jungs zu helfen, den Kopf frei zu bekommen, verschob D. J. Anderson sogar das Training am Donnerstag und schaute sich am Abend mit seiner Truppe die Saisoneröffnung der Zweitliga-Handballer der Rhein Vikings gegen den deutschen Rekordmeister THW Kiel an. Personell kann der Chef-Panther gegen die Cardinals nicht ganz aus dem Vollen schöpfen und muss auf zwei der starken Jungs aus der Offense Line verzichten. Center Florian Hirn hat sich im zweiten Quarter gegen Potsdam eine Knieverletzung zugezogen, Tobias Janßen wurde im Schlussviertel wegen zweier Personal Fouls ejected und ist damit für ein Spiel gesperrt.
„Das ist aber kein Problem“, versicherte Kevin Engelmann, „wir haben auf der Guard-Position lauter gleichwertige Spieler.“ Was auch sein Coach, Offenseline-Trainer Roland ‚Hollywood‘ Wolff, bestätigte: „In der O‑Line sind wir alle auf einem Top-Level, da habe ich nur Leute mit Starter-Qualitäten zur Verfügung.“
German Football League 2, Gruppe Nord:
Düsseldorf Panther – Assindia Cardinals
Samstag, 5. August 2017, Kick-off: 17 Uhr
Stadion Benrath, Eingang über Schützenplatz Bayreuther Straße