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Pro­s­pects gewin­nen in Sie­gen

10. Juni 2014
David Lux

Prospects Foto vorDie Pan­ther Pro­s­pects gewin­nen ihr zwei­tes Sai­son­spiel nach einer fünf­wö­chi­gen Pause denk­bar knapp mit 28:27. Beschwer­lich war schon die Anreise: Zuerst kam der Bus 45 Minu­ten zu spät und dann funk­tio­nierte die Kli­ma­an­lage nicht. Dies hatte zur Folge, dass im Inne­ren des Gefähr­tes Tem­pe­ra­tu­ren von ca. 35° Cel­sius herrsch­ten, was vom gesam­ten Team zwei Stun­den aus­zu­hal­ten war. Letzt­end­lich kam man ver­spä­tet und matt in Sie­gen an. Es blieb keine Zeit mehr für die übli­chen tak­ti­schen Vor­be­spre­chun­gen, son­dern man musste sich direkt umzie­hen. Die soge­nann­ten Spe­cia­lists (Kicker, Pun­ter, Hol­der, Long Snap­per, Retur­ner) wur­den bereits 30 Minu­ten nach der Ankunft zum Warm­ma­chen auf dem Platz erwar­tet.

Um 15.00 Uhr wurde das Spiel von Whit­ehead Sven Alle­gretti, Chef der sehr sou­ve­rän agie­ren­den Schieds­rich­ter-Crew, ange­pfif­fen und es zeigte sich schnell, dass die Pro­s­pects ihre Matt­heit von der Bus­fahrt noch nicht abge­legt hat­ten. Sie­gen über­brückte durch einige kraft­volle Läufe, gemischt mit kur­zen Päs­sen, schnell das Feld und fand sich kurz vor der End­zone der Pro­s­pects wie­der. Letzt­end­lich konnte man aber die zwei feh­len­den Yards bis in die End­zone beim vier­ten Ver­such nicht über­brü­cken und gab den Ball an den Düs­sel­dor­fer Angriff ab. Die­ser hatte ja beim Sai­son­auf­takt ver­let­zungs­be­dingt kurz­fris­tig auf start­ing Quar­ter­back #10 Robby Zan­tow ver­zich­ten müs­sen und auch Ersatz­mann # 14 Sven Döt­ter stand nicht zur Ver­fü­gung. In Sie­gen jedoch waren beide Spie­ler ver­füg­bar, trotz­dem gab man den Ball nach drei erfolg­lo­sen Pass­ver­su­chen wie­der per Punt ab, Sven Döt­ter pun­tete aus der eige­nen End­zone zwar bis an die Mit­tel­li­nie, Sie­gen legte aber einen 20-Yards-Return bis an die Düs­sel­dor­fer 30 hin. Dies­mal musste sich die Defense geschla­gen geben, so dass der Gas­ge­ber nach erfolg­rei­chem Extra­punkt mit 7:0 in Füh­rung ging.

Im wei­te­ren Ver­lauf der ers­ten Halb­zeit konn­ten beide Mann­schaf­ten zwar immer wie­der Raum­ge­winn erzie­len und die Düs­sel­dor­fer Offense fand auch bes­ser ins Spiel. Gerade RB #3 Moritz Fues­gen konnte, bedingt durch das her­vor­ra­gende Blo­cking der O‑Line, immer wie­der für First Downs sor­gen, aber für Punkte reichte es auf bei­den Sei­ten nicht.

Im drit­ten Vier­tel kam zuerst der Angriff der Pro­s­pects an den Ball, musste sich aber nach zwei erreich­ten First Downs erneut davon tren­nen. Sie­gen machte es deut­lich bes­ser und konnte sei­nen ers­ten Drive in die­sem Vier­tel mit einem Touch­down krö­nen. Beim Extra­punkt­ver­such ging aller­dings der Snap dane­ben und der Not­pass des Sie­ge­ner Hol­ders wurde von #8 DB Raphael Hasen­beck abge­fan­gen. Danach ver­flachte das Spiel erneut und keine Mann­schaft konnte sich Ent­schei­den­des in Rich­tung End­zone erar­bei­ten – bis jedoch die Sen­ti­nels bei einem vier­tem Ver­such tief in der eige­nen Hälfte zum Pun­ten gezwun­gen waren.  Der Ball wurde von Retur­ner #32 Laza­ros Pipe­ri­dis in Höhe der Mit­tel­li­nie ange­nom­men und plötz­lich war rechts eine Gasse. Pipe­ri­dis gab Gas, die Mit­spie­ler setz­ten einige gute Blocks und plötz­lich hat­ten die Pro­s­pects wie aus dem Nichts auf 13:6 ver­kürzt, #80 K Niklas Kiehl ver­wan­delte anschle­ßend sicher den Extra­punkt. Sie­gen war davon unbe­ein­druckt und erhöhte zu Beginn des Schluss­ab­schnitts mit einem Lauf über mehr als das halbe Spiel­feld auf 21:7, da man nach dem Touch­down auch die Two-Point-Con­ver­sion erfolg­reich war.

Die Pro­s­pects ant­wor­te­ten sofort, Zan­tow, von sei­ner Oline aus­ge­zeich­net pro­te­giert, warf einen wun­der­schö­nen Pass auf #82 WR Tobias Back­haus, der mit dem Ball erst in der End­zone wie­der anhielt, Kiehl erzielte den Extra­punkt und der Rück­stand betrug wie­der sie­ben Punkte. Im nächs­ten Drive sah sich Sie­gen mit einem vier­ten Ver­such an der eige­nen 22 kon­fron­tiert. Der Snap war jedoch etwas zu hoch und der Pun­ter konnte auf­grund des Drucks durch die Düs­sel­dor­fer Defense den Ball nicht mehr weg­schie­ßen, son­dern  ver­suchte per Lauf das First Down zu errei­chen. Daran wurde er aber von zwei Ver­tei­di­gern gehin­dert. QB Zan­tow und seine Offense hat­ten somit eine glän­zende Feld­po­si­tion und es folgte ein prä­zi­ser Pass von Zan­tow auf WR #83 Max Kling­berg über zwölf Yards zum Touch­down, Niklas Kiehl war beim Extra­punkt erfolg­reich und die Pan­ther gli­chen aus – 21:21!

Sie­gen war dadurch leicht geschockt und musste erneut pun­ten. Nach einem lan­gen Pass auf WR #88 Tino Mül­ler erlief QB Zan­tow höchst­per­sön­lich den Touch­down zur 28:21 Füh­rung (PAT Kiehl). Die Pro­s­pects lagen zum ers­ten Mal über­haupt in die­sem Spiel in Front. Es waren noch knapp unter vier Minu­ten zu spie­len und Sie­gen warf nun alles in die Waag­schale. Mit Päs­sen, in die immer wie­der uner­war­tete Läufe ein­ge­streut wur­den, arbei­te­ten sich die Sen­ti­nels bis zur und schließ­lich auch in die End­zone der Pan­ther vor. Aber anstatt jetzt auf den ziem­lich siche­ren Extra­punkt und damit auf das Unent­schie­den zu set­zen (in Deutsch­land gibt es außer in den Play-offs oder in Final­spie­len keine Ver­län­ge­rung), ent­schied man sich auf Sie­ge­ner Seite eine wei­tere Two-Point-Con­ver­sion zu ver­su­chen. Allen Betei­lig­ten sowie den rund 600 Zuschau­ern im Hof­bach­sta­dion war klar, dass bei einem gül­ti­gen Ver­such Sie­gen ziem­lich sicher als Gewin­ner vom Platz gehen würde. Sollte der Ver­such miss­lin­gen, wür­den die Pro­s­pects sieg­reich sein.

QB #19 Fre­de­rik Sil­van Stahl ver­suchte mit einem Kee­per über die rechte Seite die not­wen­di­gen drei Yards zu über­brü­cken, wurde aber von DB #29 Raphael Hasen­beck, der von sei­ner Safety-Posi­tion nahezu geflo­gen sein musste, an der Zwei-Yards-Linie gestoppt – ein phä­no­me­na­les Play des 19 Jahre jun­gen Düs­sel­dor­fer Ver­tei­di­gers. Lei­der ver­letzte sich Stahl beim Auf­prall auf dem Boden schwer am lin­ken Arm und ein Ret­tungs­wa­gen musste geru­fen wer­den. Erst nach einer halb­stün­di­gen Unter­bre­chung konnte das Spiel fort­ge­setzt wer­den – die Düs­sel­dorf Pan­ther Pro­s­pects wün­schen Fre­de­rik Sil­van Stahl gute Bes­se­rung und eine schnelle Gene­sung.

In den ver­blei­ben­den 42 Sekun­den gab es dann noch zwei Plays, Sie­gen ver­suchte sich an einem Onside­kick, der aller­dings von Max Kling­berg erobert wurde. Robby Zan­tow betrat den Platz dann nur noch, um abzu­knieen und das Spiel beim Stand von 28:27 für die Pro­s­pects zu been­den.

Nach dem Spiel sagte ein sicht­lich erschöpf­ter Head­coach David Lux: „Zuerst ein­mal Respekt an den Sie­ge­ner Coach, hier auf zwei Punkte zu gehen! Zum Spiel: Man hat heute deut­lich gese­hen, dass hier mit Sie­gen ein Team gespielt hat, wel­ches in den letz­ten fünf Wochen vier Spiele hatte und daher ein­ge­spielt ist. Die Abstim­mung im Team ist gut und auch die abso­lut nötige, sport­lich faire, Härte im Team ist vor­han­den. Wir haben bis­her vor fünf Wochen ein Spiel absol­viert und es hat lange gedau­ert, bis wir unse­ren Rost abschüt­teln konn­ten. Trotz­dem bin ich sehr stolz auf mein Team. Die Jungs haben hart gekämpft, um ins Spiel zu fin­den und dabei  eine tolle Moral bewie­sen. Drei Touch­downs im vier­ten Quar­ter – Hut ab!! Ich erwarte aller­dings von mei­ner Mann­schaft, dass sie gegen Rheine so beginnt, wie sie sich heute um vier­ten Quar­ter prä­sen­tiert hat! Mit den Rap­tors tref­fen wir auf ein aus­ge­ruh­tes, jun­ges Team, wel­ches uns alles abver­lan­gen wird.”

Den Pro­s­pects blei­ben ledig­lich sechs Tage, um sich auf das nächste Spiel gegen die Rheine Rap­tors vor­zu­be­rei­ten. Das erste Heim­spiel der Sai­son fin­det am Sonn­tag, den 15.06.14 im Sta­dion des VfL Ben­rath, statt. Kick-off ist um 15.00 Uhr.

Sie­gen Sen­ti­nels  vs. Düs­sel­dorf Pan­ther Pro­s­pects 27:28

Hof­bach­sta­dion Sie­gen, 600 Zuschauer

07:00 Lauf TD Sie­gen + PAT

13:00 Lauf TD Sie­gen, Two-Point-Con­ver­sion nicht gut

13:07 Laza­ros Pipe­ri­dis, 48-Yards-Pun­tre­turn-Touch­down, PAT Niklas Kiehl

21:07 Lauf TD Sie­gen + Two-Point-Con­ver­sion

21:14 Tobias Back­haus 70-Yards-Pass von Robby Zan­tow, PAT Niklas Kiehl

21:21 Max Kling­berg 12-Yards-TD-Pass von Robby Zan­tow, PAT Niklas Kiehl

21:28 Robby Zan­tow, 6‑Yards-Lauf, EP Niklas Kiehl

27:28 Lauf TD Sie­gen, Two-Point-Con­ver­sion nicht gut

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