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47:7 gegen Essen – Pan­ther fei­ern Defense und ‘Doc’ Rubin

6. August 2017
Jürgen Nitsch

Die Düs­sel­dorf Pan­ther haben das Rhein-Ruhr-Derby der GFL 2 deut­lich für sich ent­schie­den. Mit dem 47:7 (7:0, 20:7, 7:0, 13:0) fei­er­ten die Schütz­linge von Chef­trai­ner D. J. Ander­son vor 1.140 Zuschau­ern im Ben­ra­ther Sta­dion einen nie gefähr­de­ten Erfolg gegen die wei­ter­hin abstiegs­be­droh­ten Ass­in­dia Car­di­nals. Neben der dies­mal über­ra­gen­den Defense, die ledig­lich 122 Yards Raum­ge­winn ins­ge­samt zuließ und gleich vier Esse­ner Pässe abfing, wurde Rubin Mog­harr­ebi beson­ders gefei­ert. In der Schluss­mi­nute erzielte der Düs­sel­dor­fer Mann­schafts­arzt per Extra­kick sei­nen ers­ten Punkt der Sai­son.

Head­coach Ander­son war zufrie­den und gab sei­nen Jungs vor dem letz­ten Heim­spiel der Sai­son am 26. August (17 Uhr) gegen die Bonn Game­cocks erst ein­mal zwei Wochen trai­nings­frei. „Dass es kein sehr schö­nes Spiel gibt, war zu erwar­ten. Wenn eine Mann­schaft früh­zei­tig merkt, dass sie kaum eine Sieg­chance hat und sich dann lie­ber für die nächs­ten Auf­ga­ben schont, ist es lei­der für die Fans nicht immer so attrak­tiv“, resü­mierte der oberste ‚Pan­ther-Bän­di­ger‘, der gegen die zudem noch ver­let­zungs­ge­schwäch­ten Car­di­nals aber immer­hin sei­nen zuletzt beim mit 7:30 ver­lo­re­nen Spit­zen­spiel gegen die Pots­dam Royals kaum ein­ge­setz­ten ‚Back-ups’ viel Spiel­pra­xis ver­schaf­fen konnte. Die Esse­ner müs­sen ihrer­seits ihre nächs­ten bei­den Spiele gewin­nen, um dem Abstieg zu ent­ge­hen.

Doch der Reihe nach: Beim zwei­ten Ball­be­sitz schie­nen die Pan­ther bereits an der Esse­ner 35-Yards-Linie gestoppt wor­den zu sein. Doch statt im vier­ten Ver­such bei sechs noch zu über­brü­cken­den Yards zu pun­ten oder ein mehr als 50 Yards lan­ges Fieldgoal zu ver­su­chen, bediente Quar­ter­back Zach May­nard sei­nen Tight End Flo­rian Eich­horn: Der fand eine Lücke in der Deckungs­mitte und tankte sich ent­schlos­sen bis in die End­zone zum 7:0 durch. Danach ver­flachte die Par­tie: „Das ist ein biss­chen wie Kann-nicht gegen Will-nicht“, kom­men­tierte Ex-Kicker und Ex-‚Finanzminister‘ Mar­kus ‚Manni‘ de Haer recht tref­fend. Ein­zi­ges High­light blieb die Inter­cep­tion von Flo­rian Höls­ken: Der Pan­ther-Safety fing einen Pass von Car­di­nals-Quar­ter­back Lenn­art Bro­de­ßer ab – die erste von drei Höls­ken-Inter­cep­ti­ons an die­sem Tag!

Erst Mitte des zwei­ten Vier­tels nahm die Par­tie wie­der rich­tig Fahrt auf. Zunächst erhöh­ten die Pan­ther durch Run­ning­back Octa­vias McCoy auf 14:0. Mit einem schö­nen 38-Yards-Pass auf Brice Coquin hatte Spiel­ma­cher May­nard die wich­tigste Vor­ar­beit geleis­tet. Dann gelang den Esse­nern, denen die uner­bitt­li­che Pan­ther-Abwehr bis dahin nicht ein­mal ein First­down gegönnt hatte, nicht nur erst­ma­lig etwas Raum­ge­winn, son­dern sogar eine ansehn­li­che Angriffs­se­rie samt Anschluss-Touch­down zum 7:14. Doch die Haus­her­ren blie­ben unbe­ein­druckt: Auf drei Läufe von Youngs­ter Ser­gej Ken­dus und McCoy folgte ein wei­te­rer tie­fer May­nard-Pass auf Coquin. Der Fran­zose stellte nach nicht ein­mal zwei Minu­ten die Kräf­te­ver­hält­nisse wie­der klar.

Flo­rian Höls­ken hat erneut zuge­grif­fen – Foto: Con­nie Ander­son

Auch die Düs­sel­dor­fer Defense unter­strich, wer Herr im Ben­ra­ther Pan­ther-Gehege ist: Noch vor der Pause schnappte sich Höls­ken („drei Inter­cep­ti­ons in einem Spiel habe ich noch nie geschafft. Ich glaube auch kaum, dass mir das noch ein­mal glückt“) erneut einen Bro­de­ßer-Pass. In den ver­blie­be­nen 107 Sekun­den über­brück­ten die Düs­sel­dor­fer gera­dezu spie­le­risch leicht 67 Yards bis in die End­zone. Da Daniel Schuh­ma­chers Extra­punkt dies­mal vor­bei­ging, ging es mit 27:7 in die Pause – die Begeg­nung war früh­zei­tig ent­schie­den. Einen Schreck­mo­ment gab es aller­dings auch noch: Bei sei­nem enga­gier­ten 23-Yards-Lauf erwischte US-Pan­ther May­nard den Esse­ner Domi­nik Raut­zen­berg unglück­lich mit dem Knie am Kopf, der Car­di­nals-DB wurde klas­sisch aus­ge­knockt. Nach vier­tel­stün­di­ger Unter­bre­chung war Raut­zen­berg glück­li­cher­weise wie­der ansprech­bar. „Er scheint wie­der okay zu sein, hat aber auf jeden Fall eine Gehirn­er­schüt­te­rung und wird zur Sicher­heit im Kran­ken­haus noch ein­mal durch­ge­checkt“, gab Car­di­nals-Phy­sio­the­ra­peu­tin San­dra Baum­gärt­ner nach­her Ent­war­nung.

Im drit­ten Quar­ter plät­scherte die Par­tie vor sich hin: Die Düs­sel­dor­fer Defense ließ wei­ter­hin nichts zu, die Offense stand sich einige Male, u. a. mit dum­men Stra­fen, selbst im Weg. Dann der nächste große Auf­tritt von McCoy: Von der eige­nen Zehn-Yards-Linie powerte der 27-Jäh­rige sich durch die gesamte Esse­ner Deckung zum 34:7. Die Car­di­nals pro­bier­ten es nun mit Ex-Pan­ther Don­nie Avant als Spiel­ma­cher. Doch auch der All­roun­der und Natio­nal­spie­ler rannte gegen die Düs­sel­dor­fer Defense, die ins­ge­samt fünf Quar­ter­back-Sacks lan­dete, mehr um sein Leben als dass er gefähr­li­che Angriffe auf­zie­hen konnte. Fast schon zwangs­läu­fig krallte sich Höls­ken in sei­nem drit­ten Streich auch einen Avant-Pass. Spä­ter machte Defen­seli­ner Marius Burg­s­mül­ler es ihm nach, der bereits im Hin­spiel in Essen einen Pass abge­fan­gen hatte: „Das könnte mein Lieb­lings­geg­ner wer­den.“

‘Doc’ Rubin Mog­harr­ebi zeigt seine Qua­li­tä­ten als Kicker – Foto: Con­nie Ander­son

In den Schluss­mi­nu­ten wech­selte der lange Zeit lauf­las­tige Pan­ther-Angriff noch ein­mal zum Pass­spiel und erhöhte durch Ken­drus‘ vier­ten Touch­down der Sai­son und Coquins zwei­ten des Tages. Aller­dings – und das ver­stan­den nach kur­zer Dis­kus­sion auch die zunächst ver­är­ger­ten Car­di­nals – ging es nicht um ein (im Foot­ball ver­pön­tes) unnö­ti­ges Hoch­trei­ben der Punk­te­aus­beute, das so genannte ‚run­ning up the score‘, son­dern darum, Rubin Mog­harr­ebi, dem lang­jäh­ri­gen Mann­schafts­arzt der Pan­ther und der deut­schen National­mannschaft, ein Geburts­tags­ge­schenk zu berei­ten. ‚Doc Rubin‘, am Tag vor dem Spiel 45 Jahre jung gewor­den, durfte per Extra­kick end­lich auch ein­mal punk­ten – und wurde für sei­nen Erfolg im zwei­ten Ver­such (beim ers­ten Mal kam der Ball zu hoch und war nicht zu kicken) aus­gie­bigst gefei­ert.

Ger­man Foot­ball League 2, Gruppe Nord:
Düs­sel­dorf Pan­ther – Ass­in­dia Car­di­nals 47:7 (7:0, 20:7, 7:0, 13:0)
Zuschauer: 1.140 im Sta­dion Ben­rath
7:0       Flo­rian Eich­horn, 35-Yards-Pass von Zach May­nard, PAT Daniel Schuh­ma­cher (7:14 Minu­ten gespielt)
14:0     Octa­vias McCoy, 11-Yards-Lauf, PAT Daniel Schuh­ma­cher (17:57)
14:7     Jake Hug­hes, 9‑Yards-Pass von Lenn­art Bro­de­ßer, PAT Jake Hug­hes (19:56)
21:7     Brice Coquin, 45-Yards-Pass von Zach May­nard, PAT Daniel Schuh­ma­cher (21:32)
27:7     Zach May­nard, 1‑Yard-Lauf (24:00)
34:7     Octa­vias McCoy, 90-Yards-Lauf, PAT Daniel Schuh­ma­cher (34:00)
40:7     Ser­gej Ken­dus, 11-Yards-Pass von Zach May­nard (44:16)
47:7     Brice Coquin, 15-Yards-Pass von Zach May­nard, PAT Rubin Mog­harr­ebi (47:04)

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