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Pan­ther kras­ser Außen­sei­ter im Duell der Raub­kat­zen

29. Juni 2016
Jürgen Nitsch

Düs­sel­dorf, 29.06.2016 - Viel deut­li­cher kann man wohl nicht Außen­sei­ter sein als die Düs­sel­dorf Pan­ther es vor ihrem Gast­spiel am Sams­tag bei den New Yor­ker Lions in Braun­schweig sind. Die Nie­der­sach­sen haben vor zwei Wochen zum zwei­ten Mal in Folge und zum vier­ten Mal über­haupt den Euro­bowl gewon­nen, wur­den seit 2013 drei­mal in Folge deut­scher Meis­ter und gewan­nen in die­ser Zeit 58 ihrer 64 (GFL- und Euro­bowl-) Spiele. Die Pan­ther hin­ge­gen war­ten seit dem 25. April ver­gan­ge­nen Jah­res auf einen Sieg, kas­sier­ten seit­dem 16 Nie­der­la­gen in Folge und fei­er­ten seit dem 18. August 2012, als mit dem 52:45 im Sta­dion an der Ham­bur­ger Straße der bis­lang letzte Sieg gegen die Lions erkämpft wurde, gerade ein­mal vier Erfolge in 46 GFL-Par­tien.

Da wird es den Düs­sel­dor­fern wohl auch nicht viel hel­fen, dass sich die Braun­schwei­ger seit dem euro­päi­schen Tri­umph gegen die Swarco Rai­ders aus Inns­bruck  in einer klei­nen sport­li­chen Schwä­che­phase befin­den und ersatz­ge­schwächt bei den Ber­lin Rebels 24:30 ver­lo­ren und bei den Kiel Bal­tic Hur­ri­ca­nes nur zu einem – zudem glück­li­chen – 10:10 kamen. „Wenn sie kom­plett sind, haben sie wei­ter­hin die stärkste Defense der Liga“, weiß Pan­ther-Quar­ter­back Clark Evans, der trotz­dem vol­ler Zuver­sicht glaubt: „aber unsere Offense ist stark genug, um gegen jeden Geg­ner Punkte zu machen.“ Aller­dings ist der Kali­for­nier in Düs­sel­dor­fer Diens­ten Rea­list genug, um ein­zu­schrän­ken: „Ob es genü­gend Punkte sind, ist natür­lich eine ganz andere Frage.“

Denn: Bei aller Freude, dass der Angriff der Pan­ther die­ses Jahr deut­lich durch­schlags­kräf­ti­ger ist und nach drei eher jäm­mer­li­chen Spiel­zei­ten in der Sai­son 2016 mit einem Schnitt von mehr als 26 Zäh­lern bei­nahe schon an das bis­lang letzte Play-off-Jahr 2012 (35,6 Zähler/pro Spiel) anknüp­fen kann – die bis­he­ri­gen Dar­bie­tun­gen der Düs­sel­dor­fer Defense waren schlicht eine Kata­stro­phe. „Wir haben nicht genü­gend Spie­ler mit Erfah­rung auf die­sem Niveau“, gibt Head­coach Marc Ell­ge­ring zu, „da hilft eben oft aller Ein­satz und Ehr­geiz nicht, um mit den Top­teams mit­zu­hal­ten, auch wenn wir den Abstand zu ihnen ver­rin­gern konn­ten.“

Kon­kre­ter wird Defense Coor­di­na­tor Brian Dobry: „Von den phy­si­schen Vor­aus­set­zun­gen her hät­ten wir das Poten­zial für bes­sere Leis­tun­gen. Aber allzu oft wer­den indi­vi­du­elle Feh­ler gemacht. Das liegt an feh­len­der Erfah­rung, aber auch an unver­ständ­li­chen Unkon­zen­triert­hei­ten. Dazu fehlt mir bei eini­gen mei­ner Leute die nötige Aggres­si­vi­tät im Spiel gegen den Mann. Das sieht manch­mal wie Angst vor einem rich­ti­gen Kör­per­kon­takt beim Tackle aus. Und das kannst du dir auf die­sem Level nicht leis­ten, das wird sofort bestraft.“ Dazu kommt als wei­te­res Ärger­nis die nicht immer zufrie­den­stel­lende Trai­nings­be­tei­li­gung: „Das sind zwei, maxi­mal drei Ter­mine in der Woche“, klagt Dobry, „ich ver­stehe nicht, dass das für die Jungs oft nicht mach­bar sein soll. Und was ich im Trai­ning nicht übe, kann ich im Spiel natür­lich nicht umset­zen.“

Mög­li­che Kon­se­quen­zen? „Wir müs­sen uns durch­bei­ßen“, sagt Ell­ge­ring prag­ma­tisch. „Daher ver­su­chen wir, uns in jedem Trai­ning in den Details zu ver­bes­sern und mit den vor­han­de­nen Leu­ten das Beste aus der Situa­tion zu machen.“ Wenigs­tens ist ab sofort ein wenig Bes­se­rung und Ent­las­tung für den in Dres­den sogar nur noch 31 Mann klei­nen Kader in Sicht. In Braun­schweig geben vor­aus­sicht­lich vier Akteure ihr Pan­ther-Debüt, die im Win­ter zunächst Spie­ler­pässe bei Zweit­li­gist Colo­gne Cro­co­di­les unter­schrie­ben hat­ten und daher fünf Spiele Wech­sel­sperre abbrum­men muss­ten. „Die wer­den – zumal gegen die Lions – nicht alleine den Umschwung schaf­fen“, weiß ihr Coach Dobry, „aber es ist ein wei­te­rer klei­ner Schritt nach vorne, dass wir dann vor allem in der Defense wei­tere Alter­na­ti­ven und mehr Tiefe haben. Und nur mit vie­len klei­nen Schrit­ten kön­nen wir es schaf­fen.“

Was kön­nen und wol­len die Pan­ther denn nach ihrem ful­mi­nan­ten Fehl­start in die Sai­son über­haupt noch schaf­fen? „Um doch noch die Rele­ga­tion zu ver­mei­den, müs­sen wir min­des­tens drei Spiele gewin­nen“, weiß Head­coach Ell­ge­ring und gibt sich kämp­fe­risch: „die Par­tie in Braun­schweig gehört sicher­lich nicht unbe­dingt dazu. Wir wer­den wei­ter­hin jede Woche alles geben und kämp­fen und daran arbei­ten, bes­ser zu wer­den. Erst wenn alle ande­ren Optio­nen nicht mehr grei­fen und in der Liga nichts mehr mög­lich ist, schauen wir Rich­tung Rele­ga­tion.“

Geman Foot­ball League, Gruppe Nord:
New Yor­ker Lions Braun­schweig – Düs­sel­dorf Pan­ther
Sams­tag., 2. Juli 2016, 18 Uhr;
Sta­dion an der Ham­bur­ger Straße, Braun­schweig;
Ein­tritt an der Tages­kasse: € 15,- bis € 24,-,
für Gäs­te­fans emp­foh­len wird Block 13 hin­ter der Gäste-Side­line: € 18,-
Live-Über­tra­gung im Inter­net-Stream bei http://livestream.com/NewYorkerLions

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